Amazon Quartalszahlen Q3 2022


Am 27. Oktober gab Amazon seine Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt.

Kurz und bündig:

Im Vergleich zum Vorjahr steigerte Amazon seinen Werbeumsatz im dritten Quartal um 25 % auf 9,5 Mrd. USD. Damit ist die Wachstumsrate nochmals höher als im vorangegangenen Zeitraum, wie aus einer Gewinnmitteilung hervorgeht.

Amazons Werbegeschäft bleibt der Silberstreif am Horizont, da Amazon mit rückläufigen Zahlen in seinen Kern-Geschäftsbereichen zu kämpfen hat. Der E-Commerce Gigant gab eine schwache Umsatzprognose für das wichtigste Quartal der Saison ab, was die Anleger zusätzlich zu allgemeinen Rezessionsangst beunruhigt. 

Jedoch bleibt die Dynamik in Bezug auf Werbeausgaben erhalten, denn gerade im Abschwung investieren Marken mehr in die Medienkanäle.

Dazu hat Amazon Ende Oktober sein Angebot an Werbeprodukten erweitert und bietet weitere Optionen rund um Video- und Werbetechnologien mit seinem Data Clean Room namens Amazon Marketing Cloud.


Insights:

Das makroökonomische Umfeld schaut dunklen Zeiten entgegen, da Verbraucher ihre Konsumausgaben weiter einschränken werden, was gerade in Bezug auf die Weihnachtssaison große Unsicherheiten bei Amazon schürt. 

Die düsteren Aussichten sowie die Geschäftsergebnisse fügen sich nahtlos in eine Reihe von Tech-Ergebnissen ein, unter denen andere digitale Plattformen wie Meta und Google aktuell leiden. 

Im Gegensatz zu Google, dessen Werbeeinnahmen, einschließlich aller Google-Produkte inklusive YouTube, nur um 2,5 % auf 54,4 Mrd. USD wuchsen, schrumpfte Facebook einschließlich Instagram zum zweiten Mal in Folge und liegt mit 27,2 Mrd. USD um 3,7 % unter dem Niveau des Vorjahres.

Außer Frage bleibt, Google und Facebook sind deutlich größer. Aber Amazon Advertising zeigt weiterhin das Potenzial, in Zukunft aufzuholen. Noch im dritten Quartal 2019 war das Werbegeschäft von Facebook mehr als sechsmal so groß wie Amazon Advertising. Innerhalb von drei Jahren ist die Lücke auf etwas weniger als dreimal so groß geschrumpft.

Amazon rechnet für das letzte und wichtigste  Quartal mit einem Nettoumsatz zwischen 140 und 148 Milliarden Dollar und liegt damit deutlich unter den Erwartungen der Börse.  

Werbedienstleistungen zählen bei Amazon erst seit Beginn des Jahres als eigenständiges Segment. Diese Entwicklung spiegelt jedoch eine massive Verschiebung der Werbeausgaben in Einzelhandelsmedien und Performance-Kanäle wider. 

Mit fast 10 Milliarden Dollar Quartalswerbeeinnahmen liegt Amazon weit vor traditionellen Einzelhändlern. Obwohl Amazon noch nicht ganz die gewaltigen Werbeeinnahmen von Google und Meta erreicht hat, entwickelt sich das Unternehmen deutlich stärker weiter als die digitalen Konkurrenten. 

Für Marken, die unter dem Druck der Inflation stehen, ist Amazon besonders attraktiv. Mit seiner Größe, den fortschrittlichen Werbetechnologien und der Fähigkeit, Medienplatzierungen auf seinem riesigen E-Commerce-Markt bereitzustellen, bietet das Unternehmen zahlreiche Vorteile. Dies könnte Amazon einen Vorsprung im Weihnachts-Werberennen verschaffen.

"Wir sind uns darüber im Klaren, dass es verschiedene Faktoren gibt, die auf den Geldbörsen der Menschen lasten, und wir sind nicht ganz sicher, wie stark die Weihnachtsausgaben im Vergleich zum letzten Jahr sein werden. Aber wir kennen die Verbraucher, wenn sie auf der Suche nach guten Angeboten sind, und das positioniert uns gut. Werbetreibende sind auf der Suche nach effektiver Werbung".

Dies sagte Brian Olsavsky, Chief Financial Officer von Amazon, in einer Telefonkonferenz, in der die Ergebnisse des dritten Quartals mit Analysten besprochen wurden.